Die Berufsbezeichnungen „Fachpraktiker/in Hauswirtschaft” und „Hauswirtschafterin/Hauswirtschafter” können in Dualer Ausbildung (Schule und Betrieb) erworben werden und stellen typische Berufe in der Hauswirtschaft dar. Neben der schulischen Ausbildung am Berufskolleg findet die betriebliche Ausbildung in einem Privat – oder Großhaushalt statt. Diese kann in einer Jugendherberge oder einer Ganztagsschule, aber auch im Altenheim oder Krankenhaus absolviert werden. Am Berufskolleg Rheine wird ebenfalls das „Einjährige Berufsfachschule für Ernährungs- und Versorgungsmanagement“ angeboten. Die Ausbildung in der Hauswirtschaft verfolgt das Ziel, Menschen bedarfsgerecht zu versorgen und zu betreuen. Der Unterricht erfolgt nach Lernfeldern. Ein Beispiel hierfür ist das Lernfeld „Speisen und Getränke“. Hier lernen die Schüler und Schülerinnen wie schmackhafte und schön garnierte Speisen zuzubereiten sind. Auch das Eindecken eines Tisches und das Servieren dieser Speisen gehören dazu. Informationen über gesunde Ernährung lassen bestimmten Lebensmittelgruppen wie Obst und Gemüse ihre besondere Bedeutung im täglichen Kostplan zukommen.
 
Das Bewusstwerden der täglich verzehrten Lebensmittel kann dazu dienen, bei dem Thema Übergewicht sowohl bei den Jugendlichen selbst als auch bei den betreuten Menschen eine Korrektur einzuleiten. Die gewonnenen theoretischen Kenntnisse werden jeweils durch Praxisanteile in der Schule angewandt und gefestigt. Ein starker Wandel in den Unterrichtsinhalten hat sich auch in der Hauswirtschaft durch die Etablierung des PCs mit zahlreichen Softwareangeboten ergeben. So ist es heute selbstverständlich, dass die Schüler einen Wochenspeiseplan mit dem PC erstellen sowie Ratgeberdienste wie z. B. Stiftung Warentest online nutzen. Die Auszubildenden, die ihre Ausbildung in Altenheimen machen, bereichern den Unterricht durch persönliche Erfahrungen und Beobachtungen zum Thema „Der alte Mensch“. Die demografische Entwicklung unterstreicht die Bedeutung dieses Themas. Hier geht es um die spezielle Berücksichtigung der Bedürfnisse alter Menschen hinsichtlich der Ernährung, der Wohnumgebung und der Betreuung. So sorgen die Entwicklung sowie Verschiebungen in der Esskultur in der Hauswirtschaft auch in den nächsten Jahren für eine Kontinuität im Wandel der Ausbildungsinhalte und -methoden.