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Du betrachtest gerade Hamburgs Vielfalt erleben

Kursfahrt des Beruflichen Gymnasiums in Deutschlands nördlichste Metropole

Eine sehr vielschichtige und abwechslungsreiche Kursfahrt konnten die Leistungskurse Elektrotechnik, Maschinenbautechnik, Bautechnik und Deutsch aus der Jahrgangsstufe 13 erleben: Zwei Tage Hamburg standen vom 16.-17.11.23 auf dem Programm. Die Vorzeichen waren dafür zunächst ausgesprochen ungünstig: Wenige Stunden vor der Abfahrt zeichnete sich der Bahnstreik ab, der die Anreise mit dem ÖPNV nahezu unmöglich machte. Umso erfreulicher war die kurzfristig geschaffene Möglichkeit, mit einem Reisebus anzureisen, welcher die Jugendherbere „Auf dem Stintfang“ an den Landungsbrücken nun ohne Zwischenstopp und Umsteigen ansteuern konnte.

Weitgehende Teile des folgenden Programms wurden nun in größeren Gruppen absolviert. Die Bautechniker erfuhren zunächst die Hintergründe der Stadtentwicklung in der Hafencity zwischen Elbphilharmonie und Elbtower. Abends erfuhr man dann gemeinsam mit dem Deutsch-LK einiges über die Stadtentwicklung in St. Pauli, die ein deutliches Gegenmodell darstellt: Der Stadtteil wird weniger durch Politik und Verwaltung gestaltet, sondern durch die gesellschaftlichen Entwicklungen geprägt, die St. Pauli über Jahrhunderte zu dem machte, was man heute kennt. Am folgenden Tag konnten die beiden Kurse noch einen anderen Perspektivwechsel vornehmen: Der Dialog im Dunklen ermöglichte es den Schülerinnen und Schülern, von einem blinden Guide durch verschiedene Alltagssituationen geführt zu werden (Stadtpark, Wohnung, Stadtverkehr…), die man im Stockfinsteren meisten musste.

Die Maschinenbauer und Elektrotechniker machten sich gemeinsam am Donnerstag auf den Weg, um die Airbus-Werke mit ihren 16.000 Mitarbeitenden zu besichtigen. Mit der Fähre erreichte man die Halbinsel Finkenwerder und musste sich vom herbstlichen Schmuddelwetter auf Hallen einstellen, die konstant auf 21° temperiert sind, um eine Fertigung im Bereich von 1/400mm Fehlertoleranz zu gestatten. Die Präzision, mit der die gigantischen Flugzeugteile in Hamburg zusammengesetzt und für den Kunden entwickelt werden, war für alle ein atemberaubender Anblick. Früh am nächsten Morgen machte sich die Truppe dann wieder gemeinsam auf den Weg, um die GETRIEBEBAU NORD in Bargteheide zu besuchen. Begleitet von den Auszubildenden aus den Bereichen Industriekaufleute und Wirtschaftsinformatik durfte man sich zunächst noch einmal beim Frühstück stärken, anschließend konnte man bei der Werksführung einen Blick hinter die Kulissen werfen. Die Getriebeproduktion findet ihre Anwendung in Kleinst-, Mittel- und Industriemotoren und zeigte noch einmal Präzisionsarbeit auch bei größten Bauteilen. Ihr eigenes Geschick durften die Schülerinnen und Schüler beim Zusammenbau eines Stirnradgetriebes demonstrieren, nach der Mittagsstärkung konnten sich alle noch über Ausbildungen und duale Studiengänge informieren, die man bei der GETRIEBEBAU NORD absolvieren kann.

Voller Eindrücke machte man sich dann auf die Heimreise mit der Bahn, die inzwischen wieder den Betrieb aufgenommen hatte. Das Berufskolleg Rheine bedankt sich bei allen Partnern und Anbietern, die geholfen haben, die anstehenden Entscheidungen in der Studien- und Berufswahl zu erleichtern.