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Kunstkurse des beruflichen Gymnasiums überdenken Stadt-Konzepte

Eine ungewöhnliche Kunststunde konnte Kunstlehrerin Nadine Böckenfeld ihren Kunstkursen aus der Jahrgangsstufe 12 (G2P1 und G2P2) bieten: Der renommierte niederländische Künstler Rob Sweere machte mit seinem Freund Bart Molendijk Station in der Aula, im Gepäck hatte er dabei eine Menge Ideen, Erfahrung und Inspiration.

Die Beschäftigung mit urbanen Konzepten ist nicht neu für die Kurse, für die Sommerausstellung in der Emsgalerie, die in Kooperation mit dem Kloster Bentlage ausgeschrieben wurde, laufen bereits die Vorbereitungen. Sweere und Molendijk gelang es nun, gängige Bilder über die Stadt zu reflektieren und aufzubrechen. Ein Blick in die Geschichte von Kunst und Film zeigte, wie nah manche frühere Vision von Zukunft an die späteren Realitäten herangekommen ist. Eine automatische Tür, die sich bei nahenden Personen öffnet, sei in den 60ern ein unvorstellbares und futuristisches Detail gewesen, heute beiläufiger Standard. Auch Darstellungen von im Müll versunkenen Städten ohne Natur wurden inzwischen von der künstlerischen Vision längst in die Realität transformiert, sowohl für die Utopien als auch für die Dystopien ließen sich zahllose Belege finden.

In einem zweiten Schritt dekonstruierten die beiden mit den Schülerinnen und Schülern die Schule, die aus Stein und Mörtel, aus Räumen und Logistik, aus Energie und Gefühlen definiert und zusammengesetzt werde. Gerade für Letzteres warben Sweere und Molendijk: Die Planung kommender Konzepte müsse die Gefühle und den Menschen in den Mittelpunkt stellen, Form, Funktion und Material dann erst ergänzen. Mit diesem Gedanken entwarfen die Schülerinnen und Schüler in kleinen Gruppen Ideen einer zukünftigen Stadt, die sie zuerst unter ein Motto stellten (z. B. Nature City) und dann noch in einer filmischen Idee skizzierten, die sie mit den Kunstschaffenden diskutierten.

Nicht nur Gerrit Musekamp, der den Kontakt als Verantwortlicher des Klosters Bentlage herstellte, und Nadine Böckenfeld freuten sich über den Austausch, auch die Schülerinnen und Schüler lobten das abwechslungsreiche Konzept der Veranstaltung. Sowohl der Blick in die Geschichte als auch die Aufgaben seien eine gelungene Inspiration gewesen, mit der man zukünftige Projekte und Aufgaben immer mit einer neuen Perspektive betrachten könne. Vor allem die Arbeiten für die Emsgalerien können nun mit neuen Ideen fertiggestellt werden.