Auch 2025 macht der Zukunftstag Halt am Beruflichen Gymnasium
Der Beginn des Konzepts ist inzwischen Legende: Eine Kölner Schülerin beschwerte sich auf Twitter, dass sie eine Gedichtanalyse in vier Sprachen, aber keine korrekte Steuererklärung verfassen könne. Auf Grundlage der folgenden gesellschaftlichen Diskussionen bildete sich der schulische “Zukunftstag”, der inzwischen jährlich über 50.000 Schülerinnen und Schüler in Deutschland, Österreich und der Schweiz erreicht.


Nach den guten Erfahrungen des Vorjahres organisierte Jahrgangsstufenleiterin Nadine Böckenfeld gemeinsam mit Sarah Schaller vom Zukunftstag eine Neuauflage, die am Tag vor den Zeugnissen die Weichen für das Leben nach der Schule – ob im Studium oder einer Ausbildung – stellen sollte.
Dafür konnten sie Referenten gewinnen, welche die Situation im Umfeld kennen und erklären können. Für die Finanzen fanden sich Fynn Lindner, Nils Jendrischik, Luis Schulzekolthof von der Volksbank im Münsterland ein. Alexandra Gagin, Marcel Reuter von der Techniker Krankenkasse erläuterten die wichtigsten Fragen zur Versicherung, Olga Schlegel, Ingo Nagel von der Schlegel Steuerberatung konnten bei fiskalischen Fragen helfen. Dietmar Sörries von der Firma Immodax sprach über den Traum vom Wohnen, insbesondere den Sprung in die erste Mietwohnung. Trotz der engen Anbindung in regionale Unternehmen verpflichteten sich alle Referenten, auf Werbung zu verzichten und die Schülerinnen und Schüler zum unumstößlichen Mittelpunkt der Veranstaltung zu adeln.


Nach einer Auftaktveranstaltung für alle Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 12 in der Aula mit allen Referenten wurde der Tag in vier Workshops unterteilt, die im kleineren Rahmen einen echten Austausch und individuelle Rückfragen ermöglichten.
Nach einem kurzen Austausch über Vorkenntnisse ging es dann zumeist rasch ins Detail: Welche Nebenkosten hat der Mieter zu erwarten? Wie hoch fällt eine Kaution aus, wie bekomme ich sie wieder zurück? Gibt es Alternativen zur Kautionshinterlegung? Welche Krankenversicherung bietet sich im Studium an? Wann und wie muss ich meinen Nebenjob im Studium versichern? Wie kann ich Geld anlegen, welche Reserven sollte ich bilden?
Ziel der Veranstaltung war es vor allem, die Detailfragen der Lebenspraxis in Studium und Ausbildung vorausschauend günstig zu gestalten: Idealerweise soll niemand aus Fehlern lernen müssen, sondern die Weichen für die Zukunft sofort optimal stellen. Knifflige Fragen zu Bürgschaften, Kautionsversicherung, Übergabeprotokoll, Minijobs oder Werbungskosten müssen so nicht mehr zur Stolperfalle werden.
Die eher technischen Hauptbereiche Finanzen, Wohnen, Versicherungen und Steuern wurden in den Workshops auch dadurch aufgelockert, dass alle Perspektiven durchgespielt wurden: Welche Interessen verfolgt der Vermieter? Wie nimmt dieser bestimmte Details in der Bewerbung wahr? Wie kann ich dann also meine Bewerbung günstig beeinflussen?
Mit einer Vielzahl von Eindrücken – unterstützt durch ein Skript – konnten die Schülerinnen und Schüler die Schule verlassen – dieses Mal ohne viersprachige Gedichtanalyse, aber mit Ideen zur Kautionsversicherung und Wohnungsfinanzierung.