132 Abiturienten verlassen das Berufskolleg Rheine
Bei feinsten äußeren Rahmenbedingungen kamen am Montag, den 12.06.23 die Abiturientinnen und Abiturienten des Berufskollegs Rheine in die Basilika St. Antonius, um gemeinsam mit ihren Familien, Freunden und Lehrern ihren Erfolg zu feiern. Pastor Jürgen Rick und Diakon Peter Siefen nahmen das Motto des Gottesdienstes gerne an, das die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit ihren Lehrerinnen und Lehrern ausgewählt hatten: „Ein Engel möge euch begleiten“. Die Gebete, Gesänge und Wortbeiträge machten deutlich, dass hinter dem Engelsbild mehr stecken müsse als hinter der ‚Weihnachtsmarkt-Romantik‘. Ob im Buch Tobit oder Erinnerungen der Schülerinnen und Schüler: Die Erscheinung eines Engels kann sich im Helfen oder Erkennen zeigen, jeder solle nach Möglichkeiten suchen, auch einmal für die Mitmenschen in die Rolle des vermittelnden Engels zu steigen.
Beim anschließenden Festakt in der Stadthalle Rheine begrüßten die Koordinatorinnen des Beruflichen Gymnasiums, Anke Kreke-Fels und Diana Nordlohne, die Absolventinnen und Absolventen. Mit der Präzision und Hingabe von royalen Berichterstatterinnen berichteten sie von den Krönungsvorbereitungen im Hofstaat, freuten sich aber vor allem, dass „Fußvolk und Hochadel“ mit den „Königinnen und Königen des Abiturs“ feiern dürften. Der augenzwinkernde Hinweis, dass man anders als König Charles nur 13 statt 74 Jahre auf die Krönung warten musste, durfte nicht fehlen.
Schulleiter Benedikt Karrasch wies ehrfürchtig auf die Tradition der Westminster Abbey hin, die immerhin auch Ruhestätte von Charles Darwin sei oder beeindruckende Figuren bis hin zu Märtyrern des 20. Jahrhunderts wie Maximilian Kolbe zeige. Erfolgreiche Aktionen der Abiturientia wie die Ukraine-Sammelaktion, die DKMS-Registrierungsaktion oder das Anti-Rassismus-Projekt hätten aber wiederholt das Engagement der Stufe gezeigt, so dass man sich auf das Recht auf eine angemessene Zeremonie erarbeitet habe. Und anders als König Charles, der wohl „überwiegend fremdbestimmt ist, gilt hier: Ihr seid jetzt frei!“.
Die aufgegriffenen Überlegungen zu einem „König von Deutschland“ griff die Lehrerband dankend auf, die Rio Reisers Song mitreißend intonierte. Ihren Auftritt, überhaupt erst der zweite Auftritt auf einer Abschlussveranstaltung, sollte dabei als besondere Wertschätzung des Jahrgangs verstanden werden.
Die stellvertretende Landrätin Gisela Köster, die die Glückwünsche des Schulträgers überbrachte, freute sich für den Erfolg der Stufe. Auch wenn man vieles in den letzten Jahren durchgemacht habe, sei mit sinkenden Inzidenzen auch wieder viel Normalität zurückgekehrt, so dass man sich wieder entschlossener dem Motto der Oberstufe – „Träume gestalten“ – widmen könne. Jeder solle sich ermutigt fühlen, „für Ihre zukünftigen Entscheidungen einzustehen“, das gelte für Bauchentscheidungen nicht weniger als für Abwägungsprozesse und Überlegungen.
Vor der Übergabe der Zeugnisse warfen Gida Yassine, Luana Funke und Zoe Dittmann als Schülerinnen noch einmal einen Blick zurück auf den früheren Schulalltag, der manchmal „zwischen Mettbrötchen und Schokocroissant“ nicht immer besonders fürstlich erschien, aber doch von Erfolg gekrönt worden sei. Das Ergebnisse erfülle alle gleichzeitig mit Stolz und Dank, man sei optimistisch, dass für „jede Tür, die sich schließt, ein anderes Fenster öffnet.“
Vor der klassenweisen Übergabe der Zeugnisse, den letzten Klängen der Lehrerband und dem Sektempfang wurden zunächst die Klassenbesten mit einem Buchpräsent geehrt: Nike de Vries (G3B), Christian Felix Riemann (G3E), Antonia Hüttemann (G3G1), Niklas Javernik (G3G2), Erik Lux (G3M), Sarah Michel (G3P1), Hauke Ratering (G3P2) und Lena Wentker (G3W). Außerdem erhielt Navina Lanzerath (G3P1) einen Sonderpreis für das Fach Deutsch, ebenso wie Antwon Wösting (G3E) für Physik.
Der Abiball als feierlicher Abschluss wird am kommenden Freitag ausgerichtet.