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Zeugnisse der Fachschule und der berufsbasierten Fachoberschulklassen

Den Reigen der Abschlussveranstaltungen am Berufskolleg Rheine des Kreises Steinfurt beendeten in diesem Schuljahr die Klassen der Fachschule für Technik (Elektrotechnik und Maschinenbautechnik) und der Fachoberschule, die zur Erlangung der Fachhochschulreife (O2BEM) und allgemeinen Hochschulreife (O3T) führen.

Schulleiter Benedikt Karrasch freute sich sehr über die Absolventinnen und Absolventen, die nach einer Berufsausbildung nach höheren Zielen streben und dafür noch einmal die Schulbank gedrückt haben. Mit dem Blick eines Technikers erklärte er entwicklungspsychologische Fragestellungen und gratulierte zu der technisch-pädagogischen Formulierung, die „berufliche Weiterbildung als Entwicklungsschritt“ absolviert zu haben, um sich nun auf der nächsten Stufe etablieren zu können.

Carsten Glindmeyer-Stümpel hatte von der Schülerschaft das Zitat „Leben heißt Handeln“ (Albert Camus) vorgeschlagen bekommen und analysierte banale und vertrackte Zusammenhänge dieser Erkenntnis. Nicht-Handeln sei schlichtweg nicht möglich, selbst ein scheinbar nicht handelnder Schüler demonstriere im Unterricht durch dieses Verhalten eine Haltung, die Handlung sei dadurch als absurd essentiell nachgewiesen. Auf dieser Grundlage gelte es nun nicht zu verzweifeln, sondern die Notwendigkeit des Tuns produktiv zu nutzen, Verantwortung zu entdecken und in diesem Bewusstsein das Leben und den Beruf in Einklang zu bringen.

Britta Hollinderbäumer überbrachte als stellvertretende Landrätin die Glückwünsche des Schulträgers, und sie machte deutlich, mit welcher Freude sie das bei gestandenen Fachleuten der verschiedenen technischen Bereiche erledigt. Auch den unterstützenden Kräften aus Elternhaus und Schule zollte sie Respekt, in anspruchsvollen Zeiten zueinander gehalten zu haben. An den Dank und die Gratulation knüpfte sie aber auch einen dringenden Appell: Gute Techniker würden nicht nur in der ganzen Welt, sondern auch im Münsterland und dem Kreis Steinfurt gebraucht – jeder sei herzlich eingeladen, die Arbeitskraft in der Heimat einzubringen.

Die Sicht der Absolventinnen und Absolventen wurde von Niklas Vernim (FTMO1) noch einmal unterhaltsam illustriert. Wie schon die ganze Schulzeit üblich sei die Rede mit der heißen Nadel am Vorabend konzipiert und noch am Vormittag angepasst worden. In diesem Umfeld wolle er nicht vergessen, den Dank für Eltern, Partnerinnen und Partner und das Kollegium auszusprechen. Auch das Aufstiegs-BAföG habe vielen aus dem Jahrgang sehr geholfen.

Den feierlichen Rahmen der von Claudia Hufnagel moderierten Veranstaltung lieferte nicht zuletzt Leander Diedrich, der mit filigranen Klavierklangteppichen und präziser Stimme die feierliche Stimmung bis zum Sektempfang hielt. Zuvor wurden noch die Klassenbesten vor der allgemeinen Zeugnisübergabe geehrt: Leon-Calvin Nuran (O3T), Marek Dropmann (O2BEM), Manuel Stenzel (FTMO2), Henrik Möllenkotte (FTMO1) und Tim Fischer (FTEO). Anschließend wurde der Sektempfang genutzt, um noch einmal die persönlichen Highlights der Schullaufbahn zu besprechen und die Zukunft zu planen.

Das Berufskolleg wünscht allen Absolventinnen und Absolventen dafür ein glückliches Händchen, Mut, Fleiß und alles erdenklich Gute.