• Lesedauer:7 min Lesezeit
You are currently viewing Umweltschutz und Nachhaltigkeit im sonnigen Breisgau

Mittel- und Oberstufe der Berufsfachschule für Umweltschutztechnik besuchen Freiburg

Freiburg gilt als eine der sonnenreichsten Städte Deutschlands und hat in Sachen Nachhaltigkeit und Umweltschutz eine ganze Menge zu bieten. Was liegt da näher, als dieser Stadt mit den Schülerinnen und Schülern der Berufsfachschule für Umweltschutztechnik im Rahmen einer Klassenfahrt einen Besuch abzustatten? Bereits die Anreise am 19. September 2022 erfolgte umweltfreundlich mit dem Zug. Untergebracht war die Gruppe in der Backpacker-Unterkunft Black Forest Hostel, einem alternativen Haus, das ebenfalls großen Wert auf Nachhaltigkeit legt, was sich z. B. an den bunt zusammengewürfelten Second-hand-Möbeln zeigt.

Auch die Programmpunkte standen ganz im Zeichen von Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Naturerleben. So beinhaltete die Stadtführung das neue Rathaus im Stühlinger, bei dessen Bau besonders viel Wert auf Effizienz und den Einsatz erneuerbarer Energien gelegt wurde. Des Weiteren die Besichtigung der Vauban-Siedlung: Bereits vor dem Bau der Mehrfamilienhäuser wurden die später dort lebenden Menschen intensiv in die Planungen einbezogen und haben für jedes Haus separat gemeinschaftlich entschieden, was ihnen für das Haus wichtig ist und wie es beschaffen sein soll. Daraus ergaben sich abwechslungsreiche, alles andere als langweile Architekturen. Auch bei den großzügigen Grünbereichen zwischen den Häusern haben die unmittelbaren Anwohnerinnen und Anwohner mitentschieden. Mittels zweier großer, am Rande der Siedlung gelegenen Quartiersgaragen wird der PKW-Verkehr innerhalb des Quartiers auf ein Minimum reduziert. Ein sehr gutes Mobilitätskonzept mit Straßenbahn, Car-Sharing und (Lasten-)Fahrrädern lässt die Anwohnerinnen und Anwohner die eigenen PKW innerhalb der Siedlung nicht vermissen. Das schafft Lebensqualität durch weniger Lärm, weniger Abgase und mehr Sicherheit für spielende Kinder. An das Vauban-Viertel grenzt auch die ähnlich bunte Solarsiedlung, bei der allerdings die großen Dächer komplett mit Photovoltaikanlagen belegt sind.

Ein weiterer Programmpunkt war der Besuch der Ökostation. Hier ging es unter anderem um die Feinheiten der Abfalltrennung und die eigene Kräutersalzherstellung im Lehrgarten.

Beim Besuch des Wildbienenlehrgartens am Tuniberg, der durch den NABU Freiburg gepflegt wird, lernten die Schülerinnen und Schüler viel über die Bedeutung der ca. 560 verschiedenen Wildbienenarten, die sich zum Großteil auf Pflanzen spezialisiert haben, für die sich die gezüchtete Honigbiene gar nicht interessiert. Auch über weitere Besonderheiten der Lebensweisen wurde beispielhaft informiert.

Mit der Gondelseilbahn fuhren die Teilnehmenden der Klassenfahrt auf den Schauinsland, von dem aus sich bei dem sonnigen Wetter ein grandioser Blick auf Freiburg und das umliegende Panorama bot.

Im Museum Mensch und Natur galt es, zahlreiche Gesteinsarten, Tiere und Pflanzen sowie die Entstehungsgeschichte der Erde zu entdecken. Eine Sonderausstellung setzte sich kritisch u. a. mit Beutekunst und Darstellung von Menschen in Museen auseinander.

Am letzten Abend wurde gemeinsam gekocht. Besondere Aufgabe hier: Möglichst nachhaltig, also vor allem regional und saisonal sollte es sein, was natürlich beim vorherigen Einkauf schon berücksichtigt werden musste. Hierfür bot sich vor allem der täglich am Freiburger Münster zu findende Wochenmarkt an.

Zwischen den Programmpunkten gab es ausreichend Zeit, Freiburg in Kleingruppen auf eigene Faust zu erkunden. So wurde durch die Altstadt geschlendert oder z. B. der dem Hostel nahegelegene Schlossberg samt Aussichtsturm bestiegen; auch dies wurde mit einem großartigen Ausblick auf Freiburg belohnt.

Positiv fiel den Teilnehmenden die Barrierefreiheit in Freiburg auf. Die Nutzung von Straßenbahn, Bus und Gondelseilbahn ist für Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer problemlos möglich.

Mit zahllosen Eindrücken und Ideen und einer gestärkten Klassengemeinschaft ging es nach einer Woche zurück nach Rheine, wo die Bilder und Informationen der Fahrt sicherlich noch einige Zeit den Unterricht unterstützen werden.