Wiebke Bartsch durchleuchtet den künstlerischen Schaffensprozess für Kunstkurse
Einen unverfälschten Einblick in die Arbeit einer freischaffenden Künstlerin konnte Lehrerin Nadine Böckenfeld für ihre Kunstkurse im Beruflichen Gymnasium des Berufskollegs Rheine ermöglichen. In Kooperation mit dem Kloster Bentlage und der Emsgalerie konnte sie die Münsteraner Künstlerin Wiebke Bartsch gewinnen, die detailliert und facettenreich über ihre Kunstprojekte und Ausstellungen berichtete.
Die Wahl der Künstlerin war dabei alles andere als zufällig: Bartsch arbeitet seit jeher bevorzugt mit Textilien und Stoffen – dem ‘Stoff, aus dem die nächste Kunstausstellung in der Emsgalerie im Sommer 2025 gemacht ist’. Die Emsgalerie orientierte sich bei dem Thema “Textil” natürlich an der Geschichte der Stadt Rheine mit der Textilproduktion, die bis heute die Entwicklung der Stadt nachhaltig beeinflusst hat.



Für diese Ausstellung lieferte nun Wiebke Bartsch reichlich Inspirationen. Von der Konzeption ganzer Ausstellungen und stoffverhüllter Ausstellungsräume bis hin zu Detailfragen – etwa den Glasaugen und Betonfüßen ihrer ersten skulpturalen Arbeit aus acht Hasen – erläuterte sie vorbehaltlos, welche Gedanken und Ziele die Arbeit an ihren Projekten begleiten. Deutlich konnte man erkennen, dass sich das künstlerische Schaffen auch in verschiedensten Entwicklungsphasen konsequent an einem roten Faden orientiert: Mal bewegen sich die Besucher der Ausstellungen mit den Exponaten durch den Raum, mal ist der Raum definiert und die Wahrnehmung der Betrachter gefordert, aber immer wieder geht es um Stoffe und Textilien, als Gewand und Schlappen, als Oberfläche und Bildträger, als Maske oder Wandschmuck.
Mit diesen Eindrücken gehen die Schülerinnen und Schüler in die nächsten Wochen, um ihre eigenen Definitionen von Raum, Stoff und Zeit zu finden. Den Übergang in die eigene Schaffenskraft dürften dann noch die Materialien bieten, die von Bartsch am Berufskolleg hinterlegt wurden: Perlonstrümpfe und Füllmaterial könnten nun mit einfachen Mitteln zu spannenden Masken weiterentwickelt werden.
Das Berufskolleg dankt der Künstlerin, dem Kloster Bentlage und der Emsgalerie Rheine für die spannenden Einblicke und freut sich jetzt schon auf die Ergebnisse im Sommer.