Dreijährige Berufsfachschulen verabschieden drei Klassen
Schulleiter Benedikt Karrasch war die Freude über die erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen der Berufsfachschulen für Umweltschutztechnik, Informationstechnik und Kosmetik anzumerken. Dabei fußte seine Rede auf den Erfahrungen vom Star-Violinisten Joshua Bell, der in einem Experiment für die Washington Post in einer U-Bahnstation auf seiner Stradivari spielte. Immerhin eine Passantin von knapp 40 habe den Künstler erkannt – nicht jedes Talent leuchte ständig überdeutlich, trotzdem setze sich echte Klasse wie in der Berufsfachschule auf die Dauer immer durch.
Die Glückwünsche vom Kreis Steinfurt als Schulträger überbrachte Frau Holländer-Bäumer: „Sie können stolz auf sich sein.“ Sie betonte, wie viel alle bereits zur Erlangung der schulischen und beruflichen Abschlüsse gelernt haben, nun stehen alle vor dem Start ins Berufsleben. Wenn alle mit dem Herzen dabei seien, lasse sich mit Aristoteles zuverlässig prognostizieren: „Freude an der Arbeit lässt das Werk trefflich geraten.“ Auch wenn die Zeit aktuell durch Krisen, Katastrophen und Kriege geprägt sei, solle man sich nicht verunsichern lassen. Statt lethargisch zu werden, solle man den kritischen Blick behalten, selbstbestimmt handeln und mitgestaltend agieren – so lasse sich ein Beitrag leisten, um die Welt zu einer besseren werden zu lassen.
Carsten Glindmeyer-Stümpel setzte sich in der philosophischen Besinnung mit dem Zitat von Jean-Jacques Rousseau auseinander, das von den Schülerinnen und Schülern zum Motto der Verabschiedung gewählt wurde: „Es mag zu meinem Vorteil oder Nachteil ausfallen, ich fürchte nicht, so gesehen zu werden, wie ich bin.“ Dabei wies Glindmeyer-Stümpel auf die Freiheit als Wesensmerkmal des Menschen hin, die erst den Grundgedanken demokratischen Zusammenlebens ermögliche. Daraus leite sich auch ein neues Selbstbewusstsein ab: „Ich nehme mir die Freiheit, so zu sein, wie ich bin, und bin bereit dafür, die Konsequenzen zu tragen.“ Aufgabe müsse sein, den Begriff der Freiheit mit Leben zu füllen und für die Freiheit einzustehen.
Vor der Ehrung der Besten nutzten noch Pauline Milgrud und Paula Ruster die Möglichkeit, das Wort an Schülerschaft, Eltern, Lehrerschaft und Freunde zu richten: Nicht nur die Erfahrungen der Schulzeit seien ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Ziel, seine eigene Entwicklung voranzutreiben und die Persönlichkeit zu stärken. „Seid mutig und sicher, dass Ihr alles schaffen könnt,“ gaben Sie Ihren Mitschülerinnen und Mitschülern auf den Weg, bevor diese klassenweise die Zeugnisse von den Klassenlehrern in Empfang genommen.
Als Klassenbeste wurden geehrt: Emanuel Herkenhoff (UTA3, Klassenlehrer Holger Keller), Rita Repp (K3K, Klassenlehrerin Ariane Köster) und Marlon Sieker (IA3A, Klassenlehrer Damian Zdanowicz). Das Berufskolleg Rheine des Kreises Steinfurt gratuliert allen Absolventinnen und Absolventen zum schulischen und beruflichen Abschluss und wünscht für die Zukunft alles Gute.