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Du betrachtest gerade Premiere für die Juniorwahl am Berufskolleg

545 Teilnehmende beim Probelauf für die Bundestagswahl

Befürchtungen für organisatorische Probleme der Wahl machten vor der Vertrauensfrage des Kanzlers in den Medien die Runde – am Berufskolleg Rheine des Kreises Steinfurt ließ sich das nicht bestätigen. Obwohl die Juniorwahl zum ersten Mal durchgeführt wurde, verlief die Wahl reibungslos.

Aufgerufen zur Wahl hatten die Vertretung der Schülerinnen und Schüler (SV) sowie die Vorsitzenden der Fachkonferenz Politik / Wirtschaft, die damit einer Initiative aus der Schülerschaft selbst folgten.

Bei der Juniorwahl handelt es sich um ein bereits bewährtes Konzept, das seit einigen Jahren nach amerikanischem Vorbild an immer mehr Schulen durchgeführt wird und bis 2030 – so das Ziel der Organisatoren – an allen weiterführenden Schulen angeboten werden soll.

Natürlich zielt das Angebot darauf ab, die politischen Entscheidungsmöglichkeiten durchzuspielen, die Bedeutung der Wahl im Unterricht zu besprechen und die Grundlagen für die eigene Entscheidung anhand der Wahlprogramme zu treffen. Die Vor- und Nachbesprechung der Juniorwahl und der Bundestagswahl im Unterricht unterstützt das.

Nicht weniger Bedeutung hat allerdings die eigentliche Organisation der Wahl, die wesentlich durch die Schülerinnen und Schüler der Schule bewältigt wird. Die Hoffnung dahinter ist auch, dass vielleicht der eine Wahlhelfer oder die andere Wahlhelferin für die Zukunft gewonnen wird.

Die Abläufe des Wahlbüros wurden tageweise von unterschiedlichen Klassen gemeistert, ohne dass es dabei zu Problemen gekommen wäre. Grundsätze wie die Freiheit von Beeinflussung im Wahlraum selbst wurden auch bei der Juniorwahl präzise beobachtet und eingehalten. Utensilien wie Plakate zum Ablauf der Stimmabgabe, Stimmzettel oder die Wahlurne wurden gestellt, so dass nach einer Woche Stimmabgabe 545 Stimmen aus 44 Klassen ausgewertet werden konnten.

Die Ergebnisse folgten dabei insgesamt dem Trend, der sich in den letzten Tagen unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen abgezeichnet hatten: Die Erststimmen der Kandidatenwahl gingen for allem an Die Linke (25%), die SPD (21%), die CDU (20%) und die AfD (17%), während die Zweitstimmen vor allem an Die Linke (25%), die CDU und AfD (je 16%) und die SPD (14%) gingen – mehr als ein Viertel der Stimmen ging aber noch an übrige Gruppen des politischen Spektrums.

Die Organisatoren zeigten sich mit dem Ablauf der Wahl zufrieden und hoffen nun auf eine gut recherchierte und überlegte Stimmabgabe bei den kommenden Wahlen.