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Das BKR verabschiedet Absolventinnen und Abolventen der dreijährigen Berufsfachschule

Schulleiter Benedikt Karrasch freute sich, die anwesenden Absolventinnen und Absolventen samt Familie, Freunden und Lehrenden begrüßen zu dürfen. Passend zur ‚Standortbestimmung‘ der Geehrten hatte er einen kleinen Kompass in der Anzugshose, um über die Funktion und Arbeitsweise des inneren Kompasses zu sprechen. Jeder müsse den eigenen Lebensweg erfahren, dabei gehe es nicht um die vier Himmelsrichtungen, sondern die Ausprägungen von Neugierde, Verspieltheit und Geselligkeit. Im Laufe der Lebensjahre stelle sich dann immer deutlicher die persönliche Neigung heraus, im Falle der Abschlussfeier habe sich Informationstechnik, Umweltschutz und Kosmetik herauskristallisiert. Natürlich müssen man offen bleiben für Richtungsänderungen beim inneren Kompass, wenn aber Glück und Zufriedenheit über den Dingen stünden, sei der Erfolg auf dem weiteren Lebensweg fast sicher.

Philosophielehrer Carsten Glindmeyer-Stümpel setzte die Tradition fort, das gewählte Motto der Schülerschaft philosophisch zu ergründen. Das Motto der Abschlussklassen, „es gibt immer ein Stückchen Welt, das man verbessern kann: sich selbst“ (Gabriel Marcel) gründe auf der Entfremdung, die der Mensch in der Moderne erleide. In diesem Zusammenhang gebe Marcel aber auch klar zu verstehen, dass es auf mehr ankomme als auf reine Fachkompetenz. Auch deshalb solle man sich bewusst sein, dass man „nicht nur für die Schule gelernt hat“. Da man ohnehin oft keinen weitreichenden Einfluss auf die Gestaltung der Arbeitswelt habe, sei es ohnehin naheliegend, zumindest sich selbst mit den Anforderungen seines Umfeldes abzugleichen und nach Verbesserungsmöglichkeiten im Rahmen seiner eigenen Möglichkeiten zu suchen.

Die stellvertretende Landrätin Gisela Köster sprach anerkennende Worte dafür aus, dass die Anwesenden Berufsabschluss und Fachhochschulreife innerhalb von drei Jahren erreichen konnten. Sie betont, dass alle „tolle Leistungen gebracht haben“ und sich vor allem trotz widriger Bedingungen durchgesetzt hätten. Wie Vorredner Benedikt Karrasch lobte sie, dass sich niemand der Anwesenden vom Weg habe abbringen lassen. Sie hoffe, dass einige Schülerinnen und Schüler auch im Kreis Steinfurt bleiben, immerhin gebe es zahllose erfolgreiche und motivierte Arbeitgeber in der Region. Die letzten Dankesworte Kösters richteten sich auch an Familien, Freunde, aber auch an Schulleitung und Kollegium, für die Schule unter Bedingungen der Pandemie auch sehr herausfordernd gewesen sei.

Die Worte der Schülerschaft trugen Mohammad Alkardan und Julian Salm (IA3B) vor, die sich nun mit den anderen auf den nächsten Abschnitt freuen: Während manche noch ihre schulische Laufbahn verlängern und den Abschluss verbessern, gingen auch einige in das Studium oder in die Arbeitswelt.  Dabei komme vielen die Kennenlernfahrt nach Saerbeck ‚erst wie gestern“ vor. Nun sei man froh, „Klassenarbeiten, Tests und Lehrer hinter sich gelassen zu haben“. Unter dem Strich dankten die beiden aber ihren Lehrerinnen und Lehrern herzlich, die sie nicht im Stich gelassen und das Erreichen des Abschlusses ermöglicht hätten. Emotional wurde es noch bei den persönlichen Worten von Mohammad Alkardan, der erst vor fünf Jahren eine lange und schwierige Flucht nach Deutschland angetreten habe und nun so stolz auf den Abschluss sei. Letztlich gehe es ihm aber auch wie allen anderen, als sie ihre Rede schlossen: „Nun liegt es an Euch, die Welt besser zu machen.“

Bei der Ehrung der Klassenbesten wurden Oliver Fox (IA3A), Noah Albers (IA3B), Joan Börger (K3K) und Luan Calvin Nuran (UTA) ausgezeichnet. Passenderweise dazu ergriff Schulleiter Benedikt Karrasch noch kurz das Wort, um im Rahmen der Bestenehrung auch die „beste Band“ auszuzeichnen: Diese Veranstaltung wurde von der Lehrer-Schüler-Band mit Max Rösenberger, Julie Gawryluk, Jannes Herrmann und Manuel Zekorn gestaltet, die mit wechselnder Besetzung, Instrumentierung und Gesangseinsatz alle Verabschiedungen mit Spielfreude gestaltet hätten und so nach unglaublich kurzer Probenzeit einen delikaten musikalischen Eindruck hinterlassen hätten. Beim abschließenden Ausklang mit Sekt und Häppchen konnten sich nun alle in den Augenblick fallen lassen und den Abschluss gebührend feiern.