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Du betrachtest gerade Nachruf auf Gisbert Busch

Mit tiefer Betroffenheit hat das Berufskolleg Rheine des Kreises Steinfurt vom Tod des Kollegen Gisbert Busch erfahren, der am 25.10.25 nach schwerer Krankheit im Alter von 60 Jahren verstorben ist.

Mit Gisbert Busch verliert die Schule einen Kollegen, der seit nahezu einem Vierteljahrhundert Teil des Kollegiums war und im schulischen wie auch im menschlichen Bereich eine große Lücke hinterlässt.

Seine eigene schulische Laufbahn absolvierte der Kollege in Lippstadt, unweit seiner Heimat schloss sich eine Ausbildung zum Industriekaufmann in Soest an. Offensichtlich gefiel ihm die Zeit der Berufsausbildung so gut, dass Gisbert Busch noch das Lehramtsstudium in Paderborn rasch durchlief. Mit den Fächern Wirtschaftswissenschaft und spezielle Wirtschaftslehre (Industrie und Unternehmensrechnung) schloss er 1993 das Studium ab, 1997 folgte das zweite Staatsexamen.

In Zeiten knapper Stellen im Schulbereich arbeitete er anschließend von 1997-2000 in der Akademie Überlingen, wo er zunächst als Honorar-Dozent, rasch danach als angestellter Ausbildungsleiter unter anderem die Ausbildung in Office-Produkten und Lexware verantwortete. Anschließend trat Gisbert Busch am 20. August 2001 eine Stelle am Berufskolleg Rheine des Kreises Steinfurt an, der er – trotz räumlicher Entfernung zu seinem Wohnort Buldern – fortan die Treue hielt.

Obwohl das Berufskolleg als Bündelschule viele Fachbereiche vertritt, außer die explizit wirtschaftlichen, brachte sich Gisbert Busch mit den Fächern Wirtschaftswissenschaften, Politik und Gesellschaftslehre mit Geschichte vielfältig ein. Seine Bandbreite und Anpassungsfähigkeit zeigte er mit dem Einsatz in der dreijährigen Berufsfachschule (ITAS), dem Beruflichen Gymnasium, dem Berufsgrundschuljahr, Berufsschulklassen und nicht zuletzt auch in der Fachschule für Technik. Wesentlich prägte er dabei vor allem bei den ITAS den Abschluss zum Fachinformatiker Systemintegration, den die Schülerinnen und Schüler freiwillig im vierten Ausbildungsjahr vor der IHK Nord-Westfalen ablegen konnten. Eigene Abschlussprüfungen und eine straffe Ausbildung, die Praxisanteile und theoretische Vertiefungen verknüpfte, wurden mit guter Organisation und fachlicher Expertise angeboten.

Die Mitarbeit in der Projektgruppe “IT-Werkstatt”, die Betreuung des Notebook-Projekts noch lange vor der durch Corona angeschobenen Digitalisierung und die Betreuung von Referendaren in seinen Fächern führten dazu, dass Gisbert Busch den Respekt des Kollegiums und die Anerkennung der Schülerschaft genoss. 2011 wurde er zum Oberstudienrat ernannt.

Dem Kollegium wird er aber nicht nur als Fachmann fehlen, sondern auch als Mensch, der mit trockenem Humor gerne auch einmal festgefahrene Haltung hinterfragte und mit charmanter Spitzbübigkeit stets daran erinnerte, dass man seine Arbeit gerne in einer Abwägung von Demut und Motivation vollführen darf. Seine kollegialen Qualitäten führten auch dazu, dass er nach einer ersten Krankheitsepisode 2022 umso freudiger wieder begrüßt wurde, als er mit altbekannter Haltung wieder in die Schule eingestiegen ist. Umso schlimmer trifft uns der Verlust.

In Gedanken sind wir bei der Familie des Verstorbenen. Das Berufskolleg Rheine des Kreises Steinfurt wird ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.