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Dreijährige Berufsfachschule am Berufskolleg entlassen

Bei nahezu tropischen Temperaturen wurde die dreijährige Berufsfachschule am Berufskolleg Rheine des Kreises Steinfurt verabschiedet. In einer stilvollen Feierstunde blickten die Anwesenden auf drei spannende Schuljahre in den Bereichen Informationstechnik, Kosmetik und Umweltschutztechnik zurück.

Schulleiter Benedikt Karrasch nutzte in seiner Begrüßung auch die Gelegenheit, um allen helfenden Händen zu danken, die zum Erfolg in den Abschlussprüfungen geführt haben: Familie, Freunde und auch die Lehrerinnen und Lehrer des Berufskollegs. Um den Blick nach vorne zu richten, ermutigte er die Absolventinnen und Absolventen, “immer wieder eine neue Zukunft zu finden”, auch wenn man dafür Unbekanntes und Unerforschtes in Kauf nehmen müsse. In Anspielung auf Max Richter, welcher der Veranstaltung mit Gesang und eigener Klavierbegleitung zum feierlichen Rahmen verhalf, ermunterte er: „Wir können nicht kontrollieren, welche Musik im Leben gespielt wird, aber wir können bestimmen, wie wir dazu tanzen.“

Die stellvertretende Landrätin Gisela Köster hielt noch einmal fest, dass die gemachten Abschlüsse das Ergebnis von „drei Jahren intensiver Vorbereitung“ seien. Jeder habe in den drei Jahren sicherlich einige besondere Momente erlebt, zu denen „unbedingt auch der heutige Tag gehört.“ Selbstverständlich überbrachte sie auch die Glückwünsche vom Kreis Steinfurt als Schulträger, bezog sich dann aber auch auf das Bild des Mottos: Die Schülerinnen und Schüler hätten sich durch den Abschluss „auch neue Karten erspielt und nun besonders wertvolle Trümpfe“ für Weiterbildung, Studium oder Vertiefungen in der Hand. Dabei hoffe sie, dass viele auch weiterhin ihre Zukunft im Kreis sähen. Schlussendlich holte sie das Publikum dann wieder in die Gegenwart mit der Aufforderung: „Lassen Sie sich erst einmal feiern, Sie haben es sich verdient.“

Die philosophische Besinnung zum Motto von Arthur Schopenhauer formulierte Philosophielehrer Carsten Glindmeyer-Stümpel. Nach einer Einordnung Schopenhauers in die Geschichte der Philosophie klärte er den Begriff des Schicksals, das ja auch einen positiven Klang erhalte, etwa bei der schicksalhaften Fügung. Gleichzeitig enthalte der Begriff aber immer auch die unpopuläre Komponente der Fremdbestimmung. Bei Schopenhauer heiße dies, dass Talente und Fähigkeiten schon vorbestimmt seien, was man daraus mache, liege nun an einem selbst. Abschließend spielte er die Metapher vom Kartenspiel noch einmal aus, alle Absolventinnen und Absolventen seien mit bestimmten Karten zu uns gekommen und hätten gespielt, „manche behaupten auch gezockt.” Der Erfolg sei mit den bestandenen Prüfungen offensichtlich, und so wünsche er “auch weiterhin ein gutes Blatt.“

Die Abschiedsworte der Schülerschaft wurden durch Silvana Loh und Sude Varan (K3K) vorgetragen. Highlights aus der Schulzeit wie etwa Zusatzqualifikationen und Exkursionen belegten die abwechslungsreiche Zeit innerhalb der verschiedenen Abschlussklassen. Einen bleibenden Eindruck haben auch die internationalen Einblicke gemacht, die durch Auslandspraktika in Irland und auf den Kanaren oder im Austausch mit der Partnerschule in Polen gewonnen werden konnten. Die Schulzeit habe Höhen und Tiefen, Selbstzweifel und Selbstvertrauen, Enttäuschung und Glück bereitgehalten. Nun halte man eine Fachhochschulreife und eine abgeschlossene Berufsausbildung in den Händen, möglich sei das nur, weil “wir immer wieder über uns hinausgewachsen sind.“

Kerstin Koch und Dr. Julia-Francisca Schüle ergriffen noch einmal das Mikrofon, um mit der UTA3 auch den Bildungsgang der Berufsfachschule für Umweltschutztechnik zu verabschieden. Nach zwölf Jahren im Labor und in der Natur, mit begeisterungsfähigen Schülerinnen und Schülern und motivierten Kolleginnen und Kollegen wird nun zum letzten Mal “ihre UTA3” verabschiedet.

Bevor die Zeugnisse klassenweise ausgegeben und die Abschlüsse mit einem Glas Sekt gefeiert wurden, durften zunächst die Klassenbesten einen Applaus für ihre Leistungen abholen. Geehrt wurden dabei Adriana Conrad Aguilar (K3K), Luca Richter (IA3A), IA3B Marten Othman und Max Gröneweg (IA3B).

Das Berufskolleg Rheine des Kreises Steinfurt gratuliert allen Absolventinnen und Absolventen und wünscht für die berufliche und persönliche Zukunft alles Gute.