Ende Februar besuchten 85 Schülerinnen und Schüler aus der Mittelstufe der Berufsfachschule für Informationstechnik (IA2A und IA2B) und der Unterstufe der Fachschule für Technik (FTMU1, FTMU2 und FTEU) mit ihren Lehrern Herr Bülter, Herr Gah, Herr Hoof, Herr Lütke-Bitter und Herr Strecke die Region Kärnten in Österreich. Genau gesagt ging es nach Mallnitz, wo die Gruppe sechs ereignisreiche Skitage auf dem Ankogel und dem Mölltaler Gletscher verbringen durfte.



Freitagsabends reisten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit dem Doppelstockbus inklusive Anhänger am Bahnhof in Rheine ab und sammelten noch vier Skilehrer im Alter zwischen 22 und 76 Jahren in Ascheberg ein. Diese Personen, alle Inhaber einer Ski-Instructor-Lizenz, wurden über den Westdeutschen Skiverband kontaktiert, weil in den Skigebieten vor Ort nicht ausreichend Skilehrerinnen und -lehrer bereitstanden – dafür war der Ankogel ein zu kleines Skigebiet und die Zahl der Skineulinge der Berufskolleg-Reisenden zu groß.
14 Stunden, einige Buspausen und einen Fahrerwechsel in Geiselwind später, konnte dann Mallnitz erreicht werden. Mit einem wohltuenden Frühstück im Hotel „Drei Gemsen“, wo der Großteil der Gruppe sich daraufhin einquartierte, wurde die Gruppe begrüßt. 20 Berufskolleg-Teilnehmende bezogen den Bichlhof, etwa 300 Meter vom Drei Gemsen entfernt.



Der Samstag stand weitestgehend zur freien Verfügung; nur galt es noch, das Skimaterial auszuleihen und den Supermarkt Billa im Ort zu inspizieren. Die jungen Skilehrer nutzen schnell noch die Gelegenheit, sich auf den Weg zum Mölltaler Gletscher zu machen und die Schnee- und Pistenverhältnisse zu testen.
Tags darauf war dann der erste Skitag. Der Skibus brachte die hochmotivierten Skiläuferinnen und -läufer zum Ankogel, wo sich vier Gruppen bildeten, um die richtige Skitechnik mit Kurvenfahren im Pflug auf der Köfele Alm zu erlernen. Das imaginäre Pizzastück diente als gute Orientierung, um die ersten Fahrversuche auf den Brettern zu machen.



Einige erfahrende Skiläufer fuhren auf den Ankogel, wo leider die Gondel nur bis zur Mittelstation fuhr. Die Gondelfahrt bis zur Bergstation war nicht möglich, weil im Winter ein Föhnsturm den Pistenuntergrund im oberen Bergabschnitt weggerissen hatte. Mildes Wetter und wenig Schnee kennzeichnen den Winter in Kärnten.
Am Montag konnte die Technik dann weiter geübt werden. Teller- und Ankerlift waren auf dem Anfängerhang stark frequentiert, um sich mit der Paralleltechnik vertraut zu machen. Am Dienstag wechselte die Gruppe dann das Skigebiet. Busfahrer Herbert Peitler brachte die Skiläufer zum Mölltaler Gletscher und berichtete als Einheimischer humorvoll über die Tourismusregion.
Nicht nur wegen der Pisten und der Auffahrt durch den Berg mit der Röhrenbahn, sondern auch wegen der Aussicht auf über einige 3000er wie den Großglockner, war es ein spannender Ausflug in ein imposantes Fleckchen Natur in den Hochalpen. Aber auch hier zeigt der Klimawandel mit dem deutlich zurückgehenden Gletscher seine Spuren.



Nebel setzte der Gruppe etwas zu, doch kamen alle unbeschadet zurück zur Talstation. Mittwoch erneut der Ankogel bei Schneefall und Donnerstag der Mölltaler Gletscher bei Sonnenschein ermöglichte es den Teilnehmenden, das Skifahren weiter zu optimieren. Die Skilehrer bereicherten das Skierlebnis, weil sich neben den Anfängern auch die Fortgeschrittenen gute Tipps von den Profis abholen konnten. Andere bevorzugten es allerdings auch, den ein oder anderen Skitag auszusetzen und in und um den Ort zu wandern.
Freitags fuhr die Gruppe ein letztes Mal zum Ankogel und mancher genoss nochmal ein leckeres Mittagessen im Alpengasthof Hochalmblick an der Mittelstation. Nachmittags musste die Skiausrüstung abgegeben werden und einige Klassen und Schülergruppen nutzen abends noch die Gelegenheit, in ein Restaurant gemeinsam essen zu gehen.
Die Taschen galt es frühzeitig zu packen und bereits um 6 Uhr am Samstagmorgen mussten die Zimmer geräumt werden. Noch einmal ein Frühstück und ein Spaziergang zum örtlichen Supermarkt Billa, wo um 9 Uhr der Bus die Reisegruppe abholte, bildete den Abschluss in Mallnitz.
Die Rückfahrt war mit einer gehörigen Portion Aufregung versehen: Der Blinker des Anhängers blinkte spiegelverkehrt zum Blinker des Busses – dies fiel einem PKW-Fahrer auf, der bei einem Halt am Rastplatz hinter dem Bus fuhr. Ein kompetenter Elektrotechnik-Kollege behob das Problem, indem er kurzerhand die Adern des Links- und Rechtsblinkers im Stecker tauschte.
Und schließlich blieb der Bus bei der Ankunft um 1:30 Uhr auf der Abbiegespur zum Bahnhof in Rheine auf dem Stadtring stehen, weil die Elektronik versagte. Alle Insassen mussten vorsichtig die Straße überqueren, dabei war ein Streifenwagen der Polizei behilflich. Erwartungsfrohe Eltern, Freundinnen und Freunde konnten alle wohlbehalten in Empfang nehmen und den Berichten einer tollen und unvergesslichen Woche während ihrer schulischen Ausbildung lauschen.